Weitere Fragen

Ganz vieles in Grenchen läuft bereits gut oder gar hervorragend und bedarf keiner wesentlichen Änderungen. Handlungsbedarf orte ich u.a. in folgenden Bereichen: 1. Unser Politsystem ist nicht zeitgemäss und entspricht einer Politik der "Dorfkönige". Die Gemeinderatskommission (GRK), in der nur gerade ein Drittel des Gemeinderats (GR) vertreten ist, hat eine viel zu grosse Machtfülle. Vieles wird in der GRK entschieden, ohne dass der GR je Kenntnis davon hat. Zudem agiert die GRK völlig intransparent: Der GR hat nicht einmal Einblick in die Protokolle der GRK. Faktisch werden so 10 von 15 GemeinderätInnen ausgehebelt. Demokratie sieht anders aus! Als Vize-Stapi werde ich dafür besorgt sein, dass die GRK, sofern es sie in Zukunft überhaupt noch geben wird, zur politischen Transparenz zurückkehrt und das System "Dorfkönige" gesprengt wird. 2. Die Politik soll attraktiver und transparenter werden, auch gerade für junge Leute. Das ist eine grosse Herausforderung, die man annehmen muss. Da stelle ich mir zum Teil neue Gefässe vor, wie z.B. regelmässige Politikworkshops, wo sich die interessierte Bevölkerung mit dem GR zu aktuellen Themen austauschen oder Anliegen anbringen können, News und Facts aus dem GR oder der Verwaltung auf SocialMedia, u.a. Es müssen auch alte Zöpfe abgeschnitten werden: es ist z.B. nicht einsehbar, dass eine GR-Sitzung bereits um 17.00 Uhr starten muss, was für viele berufstätige Menschen schwierig und entsprechend unattraktiv ist. Als Vize-Stapi werde ich mich dafür einsetzen, dass die Bevölkerung regelmässig und transparent über laufende und kommende Projekte informiert wird.

Selbstverständlich ist das eine Frage des Fokus. Meine Unabhängigkeit und meine Kompetenzen sind in vielerlei Hinsicht eingeschränkt, ich kann schliesslich nicht immer tun und lassen, was ich will und schränke mich in meiner Unabhängigkeit ein. Meine Kompetenzen im Bereich der Relativitätstheorie oder der Quantenphysik sind z.B. äusserst bescheiden. In der Betrachtung als Politiker und Vize-Stapi greifen die Charakterzüge aber durchaus: Unabhängig, weil: ich in Grenchen niemandem etwas schuldig bin. Ich habe keinerlei geschäftliche Beziehungen mit meiner Firma zu Industrie, Verwaltung, Handel oder Gewerbe in Grenchen. Auch auf privater Ebene bin ich keine Verpflichtungen eingegangen, die mich in meinem Tun oder Handeln beeinflussen könnten. Daher bin ich ein absolut unabhängiger Politiker und Stapi. Kompetent, weil: meine Ausbildungen und Erfahrungen das Rüstzeug zur Ausübung des Amtes als Vize-Stapi sein werden. Authentisch, weil: ich zu meinem Wort stehe, keine falschen Versprechungen abgebe, mich nicht verbiege und sage, was ich denke (ich weiss natürlich aber auch, wenn etwas nicht gesagt werden muss 😊)

Die GLP ist eine junge und moderne Partei. Zudem, und das gefällt mir am besten, ist sie eine liberale Partei. Als freiheitsliebender Mensch fühle ich mich in der Partei gut aufgehoben, auch wenn mir nicht alles passt, was die GLP vorschlägt oder vertritt. Ich finde, dass sich die Partei unter Wert verkauft und wichtige Themen, wie z.B. Migration/Integration, Fragen zu Europa, steigende Lebensunterhaltskosten, u.a. nicht bewirtschaftet, obschon klare Haltungen zu diesen Themen bestehen. Man ist zu sehr fokussiert auf Umwelt- und Energiethemen, was ich persönlich bedaure und unsere Partei in eine Ecke stellt, wo sie nicht hingehört.

Ich bin weder Parteisoldat noch -Ideologe. Die Bevölkerung wählt mich, Patrick Crausaz, zum Vize-Stapi und nicht die GLP. Als Vize-Stapi stehe ich in den Diensten der Bevölkerung von Grenchen und kümmere mich um das Wohlergehen der ganzen Stadt. Partei-Parolen oder -Geplänkel werden mich in meiner Arbeit nicht beeinflussen.

Als Vize-Stapi muss man über eine gehörige Portion Empathie verfügen. Man muss Menschen mögen, und das tue ich. Seit über 25 Jahren bin ich beruflich selbständig mit einem Ingenieurbüro unterwegs. Durch meine Tätigkeiten im In- und Ausland sehe ich mich in meinen Fähigkeiten betreffend Management und Führung gefestigt. Durch berufliche Einsätze in Ländern mit z.T. schwierigem Kontext, wie z.B. Pakistan, habe ich gelernt auch in anspruchsvollen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich will nicht überheblich sein, wie jeder Mensch habe auch ich meine Schwächen, aber ich bin davon überzeugt, dass ich alles mitbringe, um die Aufgabe Vize-Stapi erfolgreich zu bewältigen.

Der Masterplan ist eine Vision für den Zeitraum 2040+. Es braucht Visionen, so dass man daraus Strategien ableiten kann. Daher ist der Masterplan in erster Linie Grundlage für strategische Ziele, die u.a. die Ansiedelung von innovativen High-Tech-Firmen mit hoher Wertschöpfung sowie die Entstehung von Technologie-Clustern beinhalten. Die Umsetzung hingegen ist eine "Herkulesaufgabe". Dieser kann man nicht nur mit hochgestochenem Marketing, gebetsmühleartigen "Judihui-Vorträgen", Hochglanz-Broschüren und utopisch anmutenden Bildern, die eine prachtvolle Synergie von Natur (grüner Loop), Arbeit, Bildung und Erholungsraum suggerieren, begegnen. Die reale Umsetzung wird für die Bevölkerung und insbesondere auch für die Landwirtschaft leider einschneidende Auswirkungen haben. Diese dürfen nicht einfach ausgeblendet werden. Dazu gehören andauernde Emissionen durch Bautätigkeit, stark ansteigendes Verkehrsaufkommen sowie notwendige, strukturelle Ausbauten von Energie-, Wasser-/Abwassersystemen, u.a. mehr. Und selbstverständlich die Kompensation von Fruchtfolgeflächen, wofür Lösungen gefunden werden müssen, die für alle Anspruchsgruppen akzeptabel sind. Sind keine akzeptierbaren Lösungen möglich, muss der Plan geändert und die Ziele tiefer gesteckt werden. Als Vize-Stapi werde ich keine Hand bieten für Umsetzungsmassnahmen, die einer praktischen Enteignung von Land gleichkommt. Wohlverstanden: ich begrüsse den Masterplan als Vision und strategischer Treiber für eine fortschrittliche und innovative Weiterentwicklung eines Industriegebietes, welches zu einem modernen Grenchen gehört. Ich bin mir aber ebenso bewusst, dass man dieser Herausforderung mit Verstand, Weitsicht, angemessenem Tempo, viel Fingerspitzengefühl und vor allem unter Einbezug der Bevölkerung und der Landwirtschaft, um deren Land es geht, begegnen muss. Dazu braucht es künftig eine Verwaltung in Grenchen, die sich nicht nur der Aufgabe bewusst ist, sondern diese auch gemeinsam mit den erwähnten Playern umzusetzen vermag. Dazu kann und werde ich meinen Beitrag leisten.